Im Bericht:
1. Raumaufteilung oder der Grundriss des Wohnbereichs
Die Anordnung der Innenräume im Gebäude wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Zu diesen zählen etwa die Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen, der Blick auf die Natur oder andere Attraktionen, eventuelle gesetzliche Einschränkungen am Standort sowie die Bedürfnisse und Wünsche des Bauherrn. Und da sich Standorte und Bauherren stark voneinander unterscheiden, ist der Grundriss jedes Hauses etwas anders organisiert. Zwar gibt es Häuser nach Standardplänen, die nach einem vorgegebenen Grundriss errichtet werden, doch diese sind nicht an die Bewohner und ihre Lebensgewohnheiten angepasst, was den Wohnkomfort mindert und zu Problemen führen kann. Generell gilt für Standardpläne, dass der immer gleiche, vorgegebene Grundriss nicht für jeden Standort, geschweige für jeden Bauherrn geeignet ist. Die meisten Häuslebauer wünschen sich jedoch ein auf ihre Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittenes Zuhause, was mit den beschränkten Anpassungsmöglichkeiten der Standardplananbieter meistens nicht zu erreichen ist. Deshalb müssen Sie sich vor der Entscheidung für den Kauf eines solchen Grundrissplanes gut überlegen, ob individuelle Hausplanung trotz des höheren Preises nicht doch die bessere Wahl sei. Wenn Sie den Grundriss Ihres Hauses von einem Architekten zeichnen lassen, werden Sie sich in Ihrem Zuhause zweifellos wohler fühlen, weil es genau an Ihre Anforderungen angepasst sein wird.
1.1 Ausrichtung des Hauses bestimmen
Der erste Faktor, der die Gestaltung des Gebäudes bzw. seinen Grundriss beeinflusst, ist die Ausrichtung nach den Himmelsrichtungen. Wohngebäude sollen grundsätzlich so platziert werden, dass ein möglichst großer Teil der Fassade nach Süden ausgerichtet ist. Insbesondere Wohnräume wie Wohnzimmer und Esszimmer sollten nach Süden schauen. Auf diese Weise sind die Räume, in denen die Bewohner die meiste Zeit verbringen, auch diejenigen mit der stärksten Besonnung. Können diese Innenräume aufgrund von Standortbeschränkungen nicht nach Süden ausgerichtet werden, wird versucht, sie so zu platzieren, dass sie zumindest die westliche Sonne einfangen. Schlafzimmer können auch an der Nord- oder Ostseite des Hauses untergebracht werden, da sie die meiste Zeit des Tages nicht benutzt werden. Und weil die Räume an der Nordseite des Hauses nicht direkter Sonnenlichteinstrahlung ausgesetzt sind, sind sie in den Sommermonaten auch kühler, was einen guten Schlaf begünstigt. Kinderzimmer sollten jedoch nicht nach Norden ausgerichtet werden, da sich die Kinder ja auch tagsüber darin aufhalten und nicht nur nachts, wenn sie schlafen.
1.2 Die Umgebung des Hauses beachten
Wenn sich die Möglichkeit dazu bietet, sollten auch möglichst viele Wohnräume zur Natur oder anderen Attraktionen hin ausgerichtet werden. Wenn das Haus von Natur umgeben ist, möchte man diesen Vorzug nutzen und das Gebäudeinnere so weit wie möglich mit dem Außenbereich verbinden. Wenn sich von einigen Punkten eine schönere Aussicht bietet als von anderen, wird der Hausgrundriss so gestaltet, dass sich dort jene Räume befinden, in denen sich die Bewohner die meiste Zeit aufhalten (natürlich wird dabei immer auf die Ausrichtung hinsichtlich der Himmelsrichtungen geachtet). So können die Qualitäten des Standorts optimal genutzt werden.
1.3 Einfluss des Geländes auf den Hausgrundriss
Die Raumaufteilung wird auch durch die Standortbeschränkungen beeinflusst. Wenn etwa das Haus auf einem Hügel liegt, müssen Hausgrundriss und Raumaufteilung in der Regel etwas anders sein als bei einem Haus in einer Ebene. So kann es bei einem auf einer Anhöhe stehenden Wohnhaus durchaus sinnvoll sein, die Raumaufteilung umzukehren und die Wohnräume im Obergeschoss, den Schlafbereich dagegen im Erdgeschoss zu platzieren.
2. Wünsche des Bauherrn
Ein weiterer Faktor, der den Grundriss des Hauses beeinflusst, sind die Wünsche des Bauherrn. Die Lebensgewohnheiten der künftigen Bewohner üben auf die Gestaltung der Raumaufteilung im Hausgrundriss einen so großen Einfluss aus wie kaum ein anderer Faktor. So sind z. B. manche Familien stärker miteinander verbunden, während in anderen die einzelnen Haushaltsmitglieder mehr Privatsphäre benötigen. Solche Unterschiede müssen sich in den Hausgrundrissen widerspiegeln: Wenn die Familienmitglieder viel Zeit zusammen verbringen möchten, sollten die Räume offener und miteinander verbunden sein; wenn die Bewohner jedoch viel Privatsphäre wünschen, sollten größere Räume im Gebäude vorgesehen werden.
3. Hausgrundriss - Raumaufteilung
Im Allgemeinen gilt für den Hausgrundriss die ungeschriebene Regel, dass sich die Wohnräume im Erdgeschoss und die Schlafzimmer im ersten Obergeschoss befinden sollten. Im Erdgeschoss sollten die Wohnbereiche nach Süden oder Westen ausgerichtet sein. Es wird empfohlen, den Grundriss des Hauses so zu gestalten, dass diese Räume offen und miteinander verbunden sind, z. B. dass das Wohnzimmer ins Esszimmer übergeht und dieses weiter in die Küche.
Waren Küche und Esszimmer früher getrennte Räume, so verbinden sie sich heute zunehmend mit dem Wohnzimmer. So kann sich die Person, die das Mittagessen kocht, auch um die Kinder kümmern oder sich mit anderen Familienmitgliedern bzw. Gästen unterhalten. Die Küche wird oft in einer Nische untergebracht, kann aber auch ein eigenständiges Element bilden, das im Verbund mit einer Kücheninsel zu einem zentralen Teil des Wohnraums wird.
Schlafzimmer werden normalerweise im ersten Stock platziert, wo die Familienmitglieder mehr Privatsphäre haben. Anders als z. B. das Wohnzimmer kann das Schlafzimmer auch nach Norden oder Osten ausgerichtet sein, da die Bewohner in diesem Raum weniger Zeit verbringen. Wichtig ist jedoch, dass die Kinderzimmer nach Süden oder Westen ausgerichtet sind, weil Kinder darin viel Zeit verbringen, um zu spielen und zu lernen.
Auf andere Räume, wie z. B. Windfang, Speisekammer, Hauswirtschaftsraum, Badezimmer, Heizkeller, heimisches Büro oder Kabinett wird bei der Grundrissplanung in der Regel weniger Aufmerksamkeit gelegt, weil die Bewohner dort weniger Zeit verbringen. Der Grundriss des Hauses kann daher so gestaltet werden, dass diese Räume nach Norden ausgerichtet werden. Manche dieser Räume benötigen nicht einmal Tageslicht. Im Falle von Speisekammern und Heizkellern ist sogar besser, wenn sie kühl und dunkel sind.
4. Zimmergrundriss
Der Zimmergrundriss ist nicht weniger wichtig als der Hausgrundriss. Es ist das Merkmal eines guten Architekten, dass er sich nicht nur mit dem Haus als Ganzem befasst, sondern auch die Grundrisse der einzelnen Zimmer gründlich durchdenkt. Er gestaltet den Grundriss jedes Zimmers so, dass der Raum optimal genutzt wird, was bedeutet, dass z. B. Schränke und Betten an den geeignetsten Stellen stehen. Die Grundrisse kleinerer Zimmer werden kompakt gestaltet, während die Grundrisse größerer Zimmer offener und freier sein können. Die Raumgestaltung ist eng mit der Möblierung verbunden. Die Möbelstücke sollten für jeden Raum einzeln ausgewählt und angepasst werden, denn nicht jedes Möbelstück passt in jeden Raum.