Im Beitrag:
1. Schindeln und die Alpenlandschaft
Holzschindeln kommen besonders in den Alpen zum Einsatz, da diese Region harte Winter mit reichlich Schnee und im Sommer Hagel erlebt. Zudem ist der Temperaturunterschied zwischen den Jahreszeiten erheblich. Holzschindeln weisen eine hohe Beständigkeit gegenüber Schnee, Hagel und Wind auf. Ein Dach, das mit Holzschindeln gedeckt ist, bietet ausgezeichnete Wärmedämmung, ist grundsätzlich äußerst langlebig und belastbar. Holz als Material zeichnet sich durch eine hohe Elastizität aus und ist äußerst wetterbeständig, was es widerstandsfähig gegenüber den schädlichen Einflüssen von Regen und Temperaturschwankungen macht. Durch das Spalten des Holzes bei der Herstellung von Schindeln verläuft das Wasser parallel zur senkrechten Holzfaser.
Holzschindeln findet man typischerweise auf Gebäuden mit steilen Dächern, die charakteristisch für die alpine Berglandschaft sind. Die Dachneigung solcher Steildächer liegt üblicherweise zwischen 45° und 60°, wobei eine Mindestdachneigung von 20° empfohlen wird.
2. Aus welchen Hölzern werden Schindeln hergestellt?
Wenn Sie wirklich hochwertige Schindeln verwenden möchten, ist es entscheidend, sich ausreichend Zeit für die Auswahl des geeigneten Holzes zu nehmen. Die Bäume, deren Holz für die Schindeln genutzt wird, sollten idealerweise zur richtigen Jahreszeit gefällt werden. Der optimale Zeitpunkt für die Fällung liegt im November oder Dezember, da das Holz zu dieser Zeit weniger Flüssigkeiten enthält.
Zusätzlich sollte das Holz flache und dichte Jahresringe aufweisen. Die Qualität des Holzes wird auch durch die Seehöhe des Standorts beeinflusst, die nicht zu hoch sein sollte.
Die Holzdichte spielt eine entscheidende Rolle für die Langlebigkeit der Schindeln, da sie die Festigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit beeinflusst.
Abschließend haben Sie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Holzarten zu wählen, die die Qualität der Schindeln beeinflussen. Schindeln werden vorrangig aus Kiefer, Fichte, Tanne, Zeder oder Lärche hergestellt, da Nadelholz viel Harz enthält und äußerst stabil ist. Es sind jedoch auch Schindeln aus Laubhölzern wie Eiche oder Buche erhältlich. Häufig wird das Dach jedoch mit Schindeln aus Lärchenholz gedeckt, da dieses als einer der haltbarsten und witterungsbeständigsten Hölzer gilt und zudem reich an Harz ist. Daher ist das traditionelle Lärchenbrettdach, das dem Schindeldach ähnelt, weit verbreitet.
3. Herstellung und Montage von Schindeln
Die Herstellung von Holzschindeln erfolgt traditionell durch das Spalten des Holzes. Das Holz wird zunächst abgelängt, und dann wird die Rohschindel exakt der Maserung entlang vom Block gespalten. Durch das Spalten entlang der Wachstumsrichtung der Fasern bleibt der natürliche Verlauf der Fasern erhalten, wodurch Schindeln langlebiger sind als gesägte Produkte. Das Holz muss von hochwertiger Qualität sein, langsam gewachsen, gerad- und feinwüchsig sowie frei von Ästen. Auf diese Weise hergestellte Schindeln sind in der Lage, jeder Witterung standzuhalten.
Schindeln können keilförmig oder gleich dick sein. Am unteren Ende (Schindelfuß) sollte die Schindel abgeschrägt sein, um das Regenwasser besser ableiten zu können. Das Wasser verläuft parallel zur senkrechten Holzfaser der Schindeln und nimmt dabei Staub und Schmutz mit. Auf diese Weise entsteht kein Nährboden für Pilze, Algen und Moose. Die Größe der Schindeln kann sehr unterschiedlich sein, aber im Durchschnitt sind sie etwa 5 bis 15 mm dick, 10 cm breit und bis zu 50 cm lang.
Sind die Schindeln für die Montage bereit, werden sie mit Nägeln an den Sparren befestigt. Die erste Schicht der Schindeln wird normalerweise auf die Bretter genagelt, die horizontal über den Sparren angeordnet sind. Anschließend wird die zweite Schicht auf die erste genagelt. Die Schindeln werden aufgrund eines höheren Schutzniveaus in der Regel in zwei Lagen verlegt. Die Montage der Schindeln beginnt in der Regel an der Traufe und endet an der Spitze.
4. Lebensdauer und Preis von Schindeln
Die Langlebigkeit von Schindeln hängt entscheidend von ihrer Qualität und der verwendeten Holzart ab. Kieferholzschindeln haben eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren, während Lärchenschindeln noch beeindruckendere 50 bis 100 Jahre überstehen können. Natürlich ist in dieser Zeit eine regelmäßige Wartung erforderlich – beschädigte Schindeln müssen oft überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Pflegemaßnahmen wie Anstriche sind nicht notwendig, und selbst unbehandelte Schindeln können mehrere Jahrzehnte lang halten.
Eine wichtige Herausforderung bei einem Schindeldach ist der Brandschutz. Aufgrund der schnellen Ausbreitung von Feuer wird davon abgeraten, Schindeln auf dicht aneinander gereihten Häusern zu verwenden.
Einige erfahrene Dachdecker haben sich auf die professionelle Verlegung von Holzschindeln spezialisiert. Der Richtpreis für Schindeln inklusive Montage liegt durchschnittlich zwischen 60 und 100 €/m2.