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    Ziegelsteine, Betonsteine oder Porenbetonsteine?

    Beim Bau von Häusern in Massivbauweise gibt es eine Vielzahl von Steinen zur Auswahl. Üblicherweise wird das Mauerwerk mit herkömmlichen Ziegelsteinen, Porenbeton (Gasbeton) oder Betonsteinen erstellt. Andere Baustoffe wie Leichtbetonsteine oder Hüttensteine werden selten verwendet. Daher wird dieser Beitrag die genannten drei Baustoffe näher beleuchten.
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    1. Mauerwerk

    Mauerwerk erfüllt eine entscheidende Doppelfunktion in jedem Gebäude – es gewährleistet sowohl Tragfähigkeit als auch Wärmedämmung. Während die Tragfähigkeit von einem Tragwerksplaner (Statiker) berechnet wird, sieht die Praxis vor, dass bei einer konventionellen Wand mit einer Dicke von etwa 20 cm alle 4,5 Meter eine vertikale Bewehrung eingebaut werden sollte. Zusätzlich sind über allen Öffnungen Stürze erforderlich. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Wärmeleitfähigkeit, da sie maßgeblich die Heizkosten beeinflusst. Gemäß dem Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG) ist für alle Neubauten ein Energieausweis vorgeschrieben. Dies wirft die Frage auf, welche Art von Steinen für den Mauerwerksbau verwendet werden sollte.

    In der Praxis zeigt sich, dass es kostengünstiger ist, eine dünnere Wand zu errichten und durch zusätzliche Dämmung eine ausreichend niedrige Wärmeleitfähigkeit sicherzustellen.

    2. Ziegelsteine oder Mauerziegel

    2.1 Ziegelsteine sind ein uralter Baustoff

    Ziegelsteine, auch als Mauerziegel bekannt, repräsentieren einen altbewährten Baustoff, der seit Jahrtausenden im Bauwesen Verwendung findet. Bereits vor Tausenden von Jahren wurden Ziegelsteine aus gebranntem Ton hergestellt. Es mag wenig bekannt sein, dass auch die alten Griechen und Römer Ziegelsteine im Inneren ihrer Tempel verwendeten. Über die Jahrhunderte hinweg wurden Ziegelsteine für vielfältige Zwecke eingesetzt. Ihr Hauptanwendungsbereich war stets der Bau von Mauerwerk. Besonders bei sehr hohen Temperaturen gebrannte Ziegelsteine, auch als Klinker bekannt, fanden und finden auch Verwendung als Pflastersteine.

    2.2 Ziegelherstellung

    Die Herstellungsmethoden und die Bauweise von Ziegelsteinen haben sich im Laufe der Zeit nur geringfügig verändert. Es gibt drei Hauptarten von Ziegelsteinen, abhängig von ihrem Herstellungsverfahren: ungebrannte, gebrannte und chemisch behandelte Ziegelsteine. Jede dieser Ziegelarten wird auf eine etwas andere Weise hergestellt. Das Verlegen von Ziegelsteinen erfolgt manuell und erfordert keine maschinelle Unterstützung. Die Verbindung zwischen den Ziegelsteinen erfolgt in der Regel mit Zementmörtel. Die Verwendung modularer Ziegelsteine nach altem und neuem Modul gehört der Vergangenheit an. Stattdessen haben sich Hohllochziegel (HLZ) oder Lochziegel mit Nut und Feder entwickelt. Die mit Luft gefüllten Löcher sind entscheidend für die hervorragende Wärmedämmfähigkeit von Lochziegeln. Dabei spielen die Gestaltung und Anordnung der Löcher eine wichtige Rolle, einschließlich ihrer Länge, Breite, Anzahl und des Lochversatzes.

    2.3 Ziegelsteine sind in standardisierten Formaten erhältlich

    Ziegelsteine sind üblicherweise in standardisierten Formaten erhältlich. Obwohl es möglich ist, Ziegelsteine in Sondergrößen und -formen zu bestellen, akzeptieren Hersteller solche Bestellungen oft nur bei ausreichend großen Bestellmengen. Die verfügbaren Stärken der Ziegelsteine variieren, wobei für Trennwände üblicherweise Ziegel mit Dicken von 38 cm, 30 cm, 25 cm, 20 cm und 10 cm verwendet werden. In Bezug auf die Wärmeleitfähigkeit weisen diese Ziegelsteine niedrige Werte auf. Beispielsweise beträgt der Lambda-Wert bei 38 cm dicken Ziegeln 0,139 W/mK, während er bei 20 cm dicken Ziegeln 0,33 W/mK beträgt.

    2.4 Was kosten Ziegelsteine?

    Klassische Ziegelsteine kosten je nach Ausführung zwischen 1 und 2,10 EUR/Stk. Es ist sehr wichtig, auf die statische Festigkeit der Ziegel achten. Wir raten dazu, ausschließlich Ziegelsteine deutscher Hersteller zu kaufen, fallen Sie aber auf keinen Fall auf Billigangebote ungeprüfter Hersteller herein.

    Ziegelsteine
    Ziegelsteine sind in unterschiedlichen Größen und Formen erhältlich.

    3. Porenbeton

    3.1 Was ist Porenbeton?

    Porenbeton, auch Gasbeton genannt und umgangssprachlich manchmal als Siporex bezeichnet, ist seit einigen Jahren auf dem Baustoffmarkt präsent. Grundsätzlich handelt es sich um eine Masse aus Sand, Kalk, Zement und Gips, in die unter hohem Druck Luft eingeblasen wird. Die resultierenden Porenbetonsteine weisen viele homogen verteilte Lufteinschlüsse auf, was zu einer verbesserten Wärmedämmung führt. Ähnlich wie Ziegelsteine sind Porenbetonsteine gesundheitlich unbedenklich und umweltfreundlich.

    3.2 Vorteile von Porenbeton

    Porenbeton bietet verschiedene Vorteile, die ihn zu einem beliebten Baustoff machen. Ein erster Pluspunkt liegt in der unkomplizierten Verarbeitung. Die beidseitig mit Nut und Feder versehenen Steine werden mittels einer dünnen Schicht Klebemörtel miteinander verbunden. Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Umsetzung von Installationen. Durch die Homogenität der Porenbetonsteine können problemlos Nuten für Kanäle, Kabel und Rohre geschaffen werden. Trotz seiner Vorzüge weist Porenbeton einen kleinen Nachteil in Bezug auf die Zerbrechlichkeit des Materials auf, der jedoch durch entsprechende Nachbearbeitung behoben werden kann. Ein interessanter Aspekt ist die vermeintliche höhere Saugfähigkeit aufgrund der Porosität von Porenbeton. In Wirklichkeit besitzt Porenbeton in einigen Fällen sogar eine geringere Kapillarzugkraft als Ziegelsteine. Porenbeton ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Mauerblöcke, Platten und trockene Stürze. Die Mauersteine aus Porenbeton weisen üblicherweise Dicken von 20, 25 oder 30 cm auf, wobei ihre Wärmeleitfähigkeit äußerst niedrig ist und zwischen 0,096 und 0,12 W/mK liegt.

    Porenbeton
    Porenbeton hat ein sehr geringes Eigengewicht und ist daher hervorragend für Aufstockungen von Altbauten geeignet.

    4. Betonsteine

    4.1 Betonsteine als Ersatz für Ziegelsteine?

    Betonsteine bestehen aus Spezialbeton mit hoher Tragfähigkeit und finden Anwendung beim Bau von Kellern in Wohnhäusern sowie für die Errichtung vertikaler Bewehrungen. Im Gegensatz zur eher locker strukturierten Zellstruktur von Ziegeln weisen Betonsteine normalerweise eine dichtere Struktur mit 6 bis 12 Zellen auf. Der wesentliche Vorteil von Betonsteinen liegt in ihrer präzisen Herstellung mithilfe einer Form. Diese Betonsteine können in der "Bauweise mit Fuge" verbaut werden, wodurch auf einen Fassadenputz verzichtet werden kann.

    4.2 Wie groß sind Betonsteine?

    Betonsteine haben üblicherweise eine Standardhöhe, variieren jedoch in der Breite. Typische Breiten für Betonsteine sind 12, 20, 25 oder 30 cm. Es ist zu beachten, dass Beton ein schweres Material ist und mit zunehmender Dicke der Ziegel auch das Gewicht des Mauerwerks steigt. Trotzdem sind Betonsteine vergleichsweise kostengünstig, mit Preisen ab 0,50 EUR/Stk. Selbst Betonsteine in antikem Stil sind oft für nur 0,70 EUR/Stk. erhältlich.

    Betonsteine
    Betonsteine werden in der Regel bewehrt, was dem Mauerwerk zusätzliche Stabilität verleiht.

    5. Schalsteine oder Schalungssteine

    5.1 Schalsteine aus Faserzement

    In den letzten Jahren sind neben herkömmlichen Lösungen auch neue Materialien und Technologien auf dem Baumarkt aufgetaucht, die zunehmend klassische Ziegelsteine ersetzen. Eine dieser Innovationen sind Schalsteine oder Schalungssteine aus Faserzement. Zementgebundene Holzfasern stellen einen herausragenden natürlichen Baustoff dar, der Kohlendioxid bindet, das die Bäume zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Der Vorteil von Faserzementsteinen liegt in ihrer schnellen und äußerst einfachen Verarbeitung, was kostengünstiges Bauen ermöglicht. Mauerwerk aus Schalsteinen ist zudem wasserdampfdurchlässig, was dem Gebäude ermöglicht zu atmen. Beachten Sie, dass Schalsteine für Außenmauern etwa 40 % mehr kosten als solche für Innenmauern.

    5.2 Styroporsteine (Polystyrolsteine)

    Eine interessante Alternative zu traditionellen Ziegelsteinen sind Schalsteine aus geschäumtem Polystyrol oder einem anderen Hartschaum. Bei diesem Baustil wird das System praktisch auf den Kopf gestellt. Styroporsteine sind mit einem Nut-Federsystem ausgestattet, wodurch sie sich mühelos miteinander verbinden lassen – ähnlich wie Lego-Steine. Zudem verfügen sie über Kammern für die Bewehrung und Betonfüllung. Styroporsteine fungieren somit selbst als Schalung, wodurch der kostspielige Auf- und Abbau von Holzschalungen entfällt. Diese Steine werden vor allem im Poolbau verwendet.

    Autor: Daibau Magazin

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