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1. Was beinhaltet der Sicherungskasten?
Bevor mit dem Bau begonnen wird, ist bereits ein Verteilerkasten erforderlich, da die meisten Arbeiten eine funktionierende Elektroinstallation voraussetzen. In der Rohbauphase müssen Kabel verlegt und ein Baustromverteiler oder Baustellenstromkasten installiert werden. Sicherungskästen gibt es in verschiedenen Arten, die sich hauptsächlich in ihrer Installationsweise unterscheiden. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die verfügbaren Arten von Sicherungskästen und ihre Installation.
1.1 Anzahl der benötigten Sicherungskästen
Der Sicherungskasten im Inneren des Hauses wird auch als Verteilerkasten oder Zählerkasten bezeichnet. Die Anzahl der Sicherungskästen in einem Gebäude wird den Bedürfnissen seiner Bewohner angepasst. In größeren Gebäuden befindet sich in jedem Stockwerk ein Sicherungskasten. Smart-Installationen erfordern zusätzlichen Platz für die Elemente des Elektro- und Telekommunikationsnetzes.
Es wird empfohlen, beim Hausbau zusätzliche Sicherungskästen einzuplanen, die später eingebaut werden können, um Sicherungen für Videoüberwachung, Modem oder LED-Beleuchtungsstrom aufzunehmen. Auf dem Markt sind viele modulare Lösungen für Sicherungskästen aus Kunststoff oder Metall mit der Schutzart IP 40 erhältlich, die montiert und kombiniert werden können.
1.2 Aufbau eines Sicherungskastens
Ein Sicherungskasten besteht grob gesagt aus elektrischen Sicherungen, die fachmännisch als Überstromschutzeinrichtung bezeichnet werden. Darüber hinaus beinhalten Sicherungskästen auch Relais, einen Hauptschalter und einen Überspannungsschutz. Hier ist die Zusammensetzung des Verteilerkastens für ein kleines Gebäude mit 120 m2 Netto-Grundrissfläche angeführt:
1x Differenzstrom-Schaltgerät FI 40/0,03A
12x Überstromschutzeinrichtung C/10A/1p
14x Überstromschutzeinrichtung C/16A/1p
3x Überstromschutzeinrichtung C/16A/3p
1x Überstromschutzeinrichtung C/40A/3p
8x Wischrelais – Schalter 1P, 20A
1x Überspannungsschutz I+II
2. Sicherungskasten – Unterputzausführung
Unterputz-Sicherungskästen werden in die Wand eingebaut. Beim Unterputzeinbau eines Sicherungskastens muss die Dicke der Fassadendämmung berücksichtigt werden, da die Dämmung des Gebäudes mit der Front des Sicherungskastens eine durchgehende Fläche bilden sollte. Falls die Fassade des Gebäudes bereits fertiggestellt ist, muss für den Einbau des Unterputz-Verteilerkastens eine Öffnung herausgeschnitten werden. Die Öffnung sollte um 15 bis 20 mm breiter und höher sein als die Breite und Höhe des Sicherungskastens. Bevor der Verteilerkasten endgültig in der Wand befestigt wird, müssen die Rohrleitungen für die Zu- und Ableitung aus dem Verteilerkasten vorbereitet werden.
Die Fixierung eines Unterputz-Sicherungskastens erfolgt mithilfe von Polyurethanschaum (PU). Erst wenn der Polyurethanschaum vollständig ausgehärtet ist, wird der Rahmen darüber montiert, der von der Kasteninnenseite her verschraubt werden muss. Der Rahmen sollte die Öffnung um den Kasten herum um 25 mm auf jeder Seite überdecken. Die Montage des Rahmens erfordert, dass der Sicherungskasten 20 mm tief in die Gebäudefassade eingebaut wird. Zur Versorgung des Unterputz-Sicherungskastens kann auch eine Kabelrinne eingesetzt werden.
3. Sicherungskasten – Aufputzausführung
Aufputz-Sicherungskästen werden direkt an der Wand montiert. Der Aufputz-Sicherungskasten wird mit mindestens vier Schrauben von der Kasteninnenseite her befestigt. Die Rückseite des Verteilerkastens muss durchbohrt werden, und für besseren Halt sollten auch Unterlegscheiben verwendet werden. Auf Kundenwunsch kann der Sicherungskasten mit einem kleinen Dach versehen werden, um die Wasserableitung und Belüftung des Kastens zu erleichtern. Das Kabel wird durch Schutzwannen und Trichter geschützt.
4. Freistehender Sicherungskasten
Ein freistehender Sicherungskasten ist Bestandteil der Niederspannungsunterverteilung und ein obligatorischer Bestandteil aller Elektroinstallationen. Die Niederspannungsunterverteilung oder Hauptverteilung ist die erste Verteilung nach dem Transformator der Trafostation. Freistehende Verteilerkästen haben nicht die gleichen Komponenten wie Sicherungskästen im Hausinneren. Fachmännisch werden sie als Messschränke bezeichnet.
4.1 Betonsockel für den Sicherungskasten
Wir raten dazu, dass der Auftragnehmer das Fundament für den Sicherungskasten im Zuge der Gestaltung des Außenraumes vorbereitet. Natürlich gibt es auf dem Markt auch standardmäßige Beton- oder Metallfundamente. Bei der Aufstellung ist auf entsprechende Höhe und Zugänglichkeit des Kastens zu achten.
4.2 Messschrank
Der Messschrank hat die Funktion, die 220-Volt-Spannung sicher aus dem Hochspannungsnetz in Ihren Haushalt zu leiten. Größe und Art des Messschranks werden vom Planer entsprechend den konkreten Anforderungen Ihres Haushalts und der Anzahl der an die Niederspannungsunterverteilung angeschlossenen Stromzähler festgelegt. Der Schrank kann aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein, wobei Kunststoff in der Regel kostengünstiger ist. Der Auftragnehmer installiert im Messschrank einen dreipoligen vertikalen und horizontalen Sicherheitsschalter sowie Sicherungseinsätze zum Schutz des Stromnetzes.
4.3 Stromzähler - dreiphasig
Das Schlüsselelement eines Messschranks ist der Drehstromzähler. Der elektronische direkte Drehstrom-Absolutzähler der Arbeitsenergie misst Ihren Verbrauch, den Sie durch das transparente Sichtfenster selbst ablesen können. Einige Anbieter erlauben auch die Fernauslesung des Stromverbrauchs, was Ihnen die Arbeit erheblich erleichtert.
4.4 Aufstellung des Sicherungskastens
Der freistehende Sicherungskasten kann auf einem Sockel, einem vorbereiteten Fundament oder einem Mast aufgestellt werden. Bei der Installation auf einem Betonfundament oder Sockel ist darauf zu achten, dass die Mindesthöhe eingehalten wird, und es sollte ein Abstand von 50 cm zum Boden gewährleistet sein. Ein erfahrener Sicherungskasteninstallateur muss sicherstellen, dass die Schutzschaltung den thermischen und dynamischen Belastungen standhält, die am Aufstellungs- bzw. Installationsort auftreten können.
Die Befestigung an einem Mast stellt eine alternative Methode für die Montage des freistehenden Sicherungskastens dar. Dabei wird der Sicherungskasten mithilfe von zwei HF-Bändern am Mast befestigt. Zunächst werden an der Rückseite des Sicherungskastens zwei Halterungen durch zuvor gebohrte Löcher verschraubt. Beide HF-Bänder werden durch die Halterungen geführt. Während der Montage wird der Sicherungskasten an den Mast gelehnt. Das Band, das durch beide Halterungen geführt wurde, wird zur Mastrückseite gebogen. Anschließend werden die Bänder in die L-Träger geführt und schließlich in die entgegengesetzte Richtung gebogen. Die L-förmigen Bügel werden paarweise mit dem mitgelieferten Schraubensatz am Ende verschraubt.
5. Baustromverteiler, Aufputz-Verteilerkasten
Der Baustromverteiler gewährleistet während des Hausbaus einen sicheren Zugang zu Strom und sorgt für einen reibungslosen Arbeitsablauf. Vor der Verbindung mit dem öffentlichen Stromnetz muss der Baustromverteiler sorgfältig überprüft werden. Für kleinere Baustellen stehen Standard-Baustellenstromkästen zur Verfügung, aber der Baustromverteiler kann auch individuell angefertigt werden. Er beinhaltet sowohl 1-Phasen- als auch 3-Phasen-Anschlüsse, Schutzschalter und einen Fehlerstromschutzschalter. Die Kosten für Baustromverteiler liegen zwischen 150 und 350 EUR, alternativ können sie auch gemietet werden.
6. Sicherungskasten - Preis
Abschließend werfen wir einen Blick auf die Richtpreise für Sicherungskästen. Die Materialkosten belaufen sich auf etwa 250 bis 300 EUR. Zusätzlich fallen die Arbeitskosten für den Elektriker an, die ungefähr doppelt so hoch sein können.