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    Individuelles Fertighaus: Fertigteilhaus nach Maß

    In der heutigen Zeit hat sich das Bild des Fertighauses stark gewandelt. Wo früher Fertighäuser oft mit festen Katalogvorgaben und eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten assoziiert wurden, bieten moderne Fertighausanbieter mittlerweile die Option, individuell geplante Häuser zu realisieren. Die einst klare Trennung zwischen Fertighaus und Architektenhaus verschwimmt zunehmend. Heute ist es möglich, Fertighäuser ganz nach den persönlichen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Dies hat zur Entstehung des Begriffs „Architekten-Fertigteilhaus“ geführt. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, die individuelle Planung bei der Fertigbauweise eröffnet.
    Fachartikel
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    1. Individuell geplantes Fertigteilhaus

    1.1 Fertigteilhaus nach Maß

    Viele angehende Bauherren verbinden den Begriff Fertighaus noch häufig mit dem klassischen Typenhaus: einem vorgeplanten Modell aus dem Katalog, das lediglich minimale Anpassungen zulässt. Diese Vorstellung entspricht jedoch nicht mehr der Realität. Heute bezeichnet der Begriff Fertighaus ein Gebäude, das aus vorgefertigten Fertigteilen wie Großtafel-Wandelementen, Raumzellen sowie Decken- und Dachelementen besteht. Diese Teile werden werkseitig hergestellt und auf der Baustelle auf einem Fundament montiert. Diese Bauweise, bekannt als Fertigbauweise, unterscheidet sich grundlegend vom traditionellen Ziegel-Massivbau, bei dem Ziegelsteine, Mörtel und Beton vor Ort verarbeitet werden. Die Montage eines Fertighauses erfolgt schneller und sauberer, da wasserhaltige Baustoffe weitgehend vermieden werden. Der Begriff „Typenhaus“ bezieht sich dagegen auf vorgeplante Häuser, die von einem Architekten einmal entworfen und dann mehrfach mit demselben Grundriss gebaut werden.

    Bei der Gestaltung von Fertigteilhäusern gibt es genauso viele Möglichkeiten wie bei der Gestaltung von Ziegelmassivhäusern. Der einzige Unterschied besteht darin, dass statt Ziegelsteinen vorgefertigte Fertigteile verwendet werden. Ihrer Fantasie sind deshalb kaum Grenzen gesetzt.

    1.2 Individuelles Fertigteilhaus und Typenhaus: der Unterschied

    Ein individuelles Fertighaus unterscheidet sich wesentlich von einem Typenhaus. Während ein Typenhaus oft auf einem vorgefertigten Standardplan basiert, der lediglich an das Grundstück und den Bebauungsplan angepasst wird, bietet ein individuelles Fertighaus umfassende Gestaltungsmöglichkeiten. Bei Typenhäusern sind die Anpassungen innerhalb eines vorgegebenen Rahmens begrenzt, was wenig Raum für spezielle Wünsche lässt. Im Gegensatz dazu wird ein individuelles Fertighaus nach den konkreten Wünschen des Kunden geplant und gestaltet. Dieser Prozess erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Architekten und Fachleuten, ähnlich wie bei einem Architektenhaus in Massivbauweise. Daher wird der Begriff „Architekten-Fertigteilhaus“ verwendet, um diese individuell geplanten Fertighäuser zu beschreiben.

    2. Individuelle Bauplanung

    2.1 Ein individueller Plan ist einzigartig

    Am Anfang der Planung eines individuellen Fertigteilhauses stehen die Bedürfnisse und Wünsche des Bauherrn, die mithilfe des Fachwissens eines Architekten zu einer stimmigen architektonischen Idee geformt werden. So entsteht ein vollkommen auf den Lebensstil und die Alltagsgewohnheiten des Bauherrn zugeschnittener Gebäudeentwurf. Das Haus wird für einen ganz bestimmten Kunden und für einen ganz bestimmten Standort entworfen. Aus diesem Grund wird das individuelle Fertigteilhaus auch als Fertigteilhaus nach Maß bezeichnet.

    2.2 Der Plan muss technische und gesetzliche Anforderungen erfüllen

    Die architektonischen Freiheiten bei individuell geplanten Fertighäusern sind nicht uneingeschränkt. Diese Grenzen sind dort erreicht, wo die Funktionalität des Raumprogramms beeinträchtigt oder die Grundstatik des Gebäudes gefährdet würde. Diese Faktoren tragen auch dazu bei, dass individuell geplante Fertighäuser teurer sind als Typenhäuser. Während bei einem Typenhaus die Planungsleistungen weitgehend standardisiert sind, muss bei einem individuellen Fertighaus der Architekt die gesamte Planung von Grund auf neu durchführen. Zusätzlich ist ein Tragwerksplaner erforderlich, der die statische Berechnung und Bemessung des Bauwerks vornimmt. Bei Typenhäusern, die nach einem einheitlichen Standardplan errichtet werden, entfallen diese Schritte. Zudem muss bei der Planung eines individuellen Fertighauses der Bebauungsplan der jeweiligen Gemeinde berücksichtigt werden, der Bauweisen, Bauhöhen und Baulinien vorschreibt. Es kann beispielsweise vorkommen, dass bestimmte Dachformen wie Flachdächer durch den Bebauungsplan ausgeschlossen sind.

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    Fertigteilhäuser können individuell geplant und an die Wünsche und Bedürfnisse der Bauherren angepasst werden.

    3. Vor- und Nachteile des Fertigteilhauses nach Maß

    3.1 Vorteile des individuellen Fertigteilhauses

    Der größte Vorteil einer individuellen Hausplanung liegt in den nahezu unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten. Probleme, die bei Typenhäusern häufig auftreten – wie eine unzureichende Anzahl an Steckdosen oder fehlende Barrierefreiheit – gibt es bei einem individuell geplanten Fertigteilhaus nicht. Bauherren können ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse direkt in den Entwurf einbringen, wodurch das Haus eine einzigartige und persönliche Note erhält. Diese Herangehensweise kombiniert die Vorteile der Fertigbauweise, wie die witterungsunabhängige Herstellung der Bauteile im Werk und die verkürzte Bauzeit auf der Baustelle, mit den Vorzügen eines Architektenhauses, nämlich Individualität und maßgeschneiderte Anpassung an den Kunden sowie an den Standort, die Umgebung und bereits vorhandene bauliche Strukturen.

    3.2 Nachteile des individuellen Fertigteilhauses

    Der größte Nachteil eines individuellen Fertigteilhauses liegt im erheblichen Planungsaufwand und den damit verbundenen Kosten. Ein maßgeschneidertes Fertigteilhaus erfordert eine ebenso sorgfältige Planung wie ein massives Architektenhaus, wodurch der Planungsaufwand entsprechend hoch ist. Die Planungskosten für ein individuell geplantes Einfamilienhaus betragen in der Regel zwischen 8.000 und 20.000 Euro, einschließlich Entwurfs-, Einreich- und Ausführungsplan sowie statischer Berechnungen. Diese zusätzlichen Kosten sind jedoch im Vergleich zur Gesamtinvestition für den Bau eines Fertigteilhauses – die sich bei einem schlüsselfertigen Haus auf 2.000 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter belaufen kann – relativ gering. Besonders relevant wird dieser Aspekt, wenn man bedenkt, dass das Haus in der Regel als langfristige Wohnstätte gedacht ist, in der man voraussichtlich den Rest seines Lebens verbringen wird.

    3.3 Wie soll man sich also entscheiden?

    Wenn Sie die Vor- und Nachteile eines Architekten-Fertigteilhauses und eines Typenhauses abwägen und unsicher sind, welches die bessere Wahl für Sie wäre, sollten Sie sich die folgende Frage stellen: Wie zufrieden werden Sie mit einem Haus sein, das nach einem Standardplan errichtet wurde und nicht wesentlich an Ihre Bedürfnisse und Wünsche angepasst ist? Wenn Sie zu den Individualisten gehören, sollten Sie sich trotz der höheren Kosten für ein Architekten-Fertigteilhaus entscheiden, das auf Ihren Lebensstil und Ihre Alltagsgewohnheiten zugeschnitten ist. Dies gilt besonders, wenn Sie spezielle Anforderungen haben, wie zum Beispiel Barrierefreiheit. Der Bau eines Eigenheims ist in der Regel eine lebenslange Investition, weshalb man sorgfältig darauf achten sollte, nicht an der falschen Stelle zu sparen. Der Wohnkomfort in einem „Haus von der Stange“ lässt sich nicht mit dem Komfort in einem „Haus nach Maß“ vergleichen.

    4. Wie viel kostet ein individuelles Fertigteilhaus?

    Der Preis eines individuell geplanten Fertigteilhauses hängt von seiner architektonischen Gestaltung, der Grundrissfläche, dem Baustil, der Dachform (Flach- oder Schrägdach) und der vereinbarten Ausbaustufe (Ausbauhaus, Belagsfertig oder Schlüsselfertig) ab. Ein Fertigteilhaus nach Maß kann um mehr als 20 % teurer sein als ein vergleichbares Typenhaus.

    Autor: Daibau Magazin

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