Im Bereich

    Bauspielhaus St. Pauli | Jan Hormann

    Das Bauspielhaus St. Pauli in Hamburg ist ein Vorbild für nachhaltiges und innovatives Bauen. Als Massivholzbau mit einer Fassade aus regional produzierten Lärchenbrettern verbindet das Gebäude ökologische Verantwortung mit moderner Ästhetik. Die durchdachte Konstruktion erfüllt nicht nur die Anforderungen einer nachhaltigen und langlebigen Kinderwerkstatt, sondern schafft auch eine warme, einladende Atmosphäre für kreatives Spielen und Lernen. Für sein zukunftsweisendes Design und die gelungene Integration in die Umgebung wurde das von Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann geplante Bauspielhaus mit drei Auszeichnungen gewürdigt.

    * Titelfoto: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann

    Ein Haus für kleine Baumeister

    Mitten im Grünen, im Herzen eines neugestalteten Parkareals, lädt das Bauspielhaus St. Pauli Kinder ein, ihre handwerklichen Fähigkeiten zu entdecken und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Der neue Standort mit seinem weitläufigen Außenbereich wurde im Rahmen der Umgestaltung eines Grünzugs geschaffen und bietet den perfekten Ort zum Spielen und Lernen. Das von Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann geplante Projekt wurde im Sommer 2023 fertiggestellt.

    BSP_exterior_07.jpg
    Das Bauspielhaus St. Pauli verfügt über einen großzügigen Außenbereich und steht mitten im Park. (Foto: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann)

    Einbindung der Nutzer

    Von Anfang an standen die zukünftigen Nutzer im Mittelpunkt der Planung. Bereits in der Entwurfsphase wurden nicht nur politische Gremien einbezogen, sondern auch die Ideen der Kinder des Stadtteils gesammelt. In vom Betreiber des Bauspielhauses organisierten Workshops brachten sie ihre Visionen durch Zeichnungen und Modelle ein. Durch dieses Engagement stellte sich heraus, dass die Architektursprache sowohl Kinder als auch Parkbesucher ansprechen muss. Die architektonische Lösung: ein Gebäude mit klarer Anlehnung an klassische Satteldachhäuser, das als identitätsstiftendes Element im Park fungiert.

    Perfekte Integration in die Parklandschaft

    Der Außenbereich fügt sich mit seiner durchdachten Umhausung harmonisch in die Umgebung ein. Ein organisch verlaufender Zaun windet sich zwischen dem Baumbestand und ist mit abwechslungsreichen Elementen gestaltet: Lärchenholzverkleidungen, integrierte Betonsockel als Sitzflächen und Pflanzkästen sowie mehrere Tore, die den Außenbereich des Bauspielhauses mit dem Park verbinden und dabei die Grenze zwischen öffentlichem und halböffentlichem Raum fließend erlebbar machen.

    BSP_interior_02.jpg
    Das Bauspielhaus bietet Kindern eine Möglichkeit, spielerisch in die Welt des Handwerks einzutauchen und ihre Kreativität auszuleben. (Foto: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann)

    Flexibel nutzbare Räume

    Der Grundriss des Bauspielhauses ist offen, einladend und flexibel gestaltet. Ein zentraler Eingangsbereich mit Garderobe und Sanitärbereich fungiert als Dreh- und Angelpunkt zwischen Gemeinschaftsraum und Werkstatt. Barrierefrei verbindet er den Vorplatz mit dem rückseitigen Außenbereich.

    Das Gebäude verfügt auch über einen praktischen Multifunktionsraum, der vielseitig genutzt werden kann: als zusätzlicher Spielraum für Kinder oder als Büroerweiterung für Gespräche und Konferenzen. Das Büro selbst ist strategisch so positioniert, dass es einen Blick auf den Vorplatz ermöglicht. Dadurch können die Erwachsenen die Aktivitäten der Kleinen beobachten.

    Terrassentüren in jedem Raum schaffen im Verbund mit den barrierefreien Eingängen eine nahtlose Verbindung zwischen Innen- und Außenbereich. Über dem Eingangsbereich befindet sich noch ein besonderes Raumangebot für Kinder – der „Heuboden“. Dieser überdachte, offene Giebelraum regt die Fantasie an und kann als Versteck- und Kommunikationsort genutzt werden.

    BSP_interior_08.jpg
    Der „Heuboden“ kann als Versteck- und Kommunikationsraum genutzt werden. (Foto: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann)

    Nachhaltigkeit und Langlebigkeit

    Die tragende Konstruktion aus Massivholz (Brettsperrholz) bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern erfüllt auch die Anforderungen einer langlebigen und nachhaltigen Kinderwerkstatt. Das Brettsperrholz verleiht dem Baukörper Robustheit, ohne den Komfort einzuschränken. Die konsequente und sichtbare Verwendung des natürlichen Werkstoffs Holz sorgt für ein behagliches Raumklima, das sich positiv auf das Spielen und Lernen auswirkt.

    Die vorgefertigten Brettsperrholzelemente wurden direkt vom Hersteller zur Baustelle geliefert und in wenigen Tagen montiert. Die vorgehängte Dämmung wurde vor Ort angebracht. Diese Kombination ermöglichte eine hohe Flexibilität bei der Herstellung der Anschlussdetails.

    Regionales Holz für die Fassade

    Die Fassade setzt auf regionale Ressourcen: Die sägerauen, unbehandelten Lärchenbretter stammen aus der Bezirksförsterei Hamburg Altona. Dort wurden die Bretter im eigenen kleinen Sägewerk mit Holz aus dem bezirkseigenen Forst produziert. Da bereits in einer frühen Planungsphase entschieden wurde, das Gebäude in eine Holzfassade zu hüllen, konnten die entsprechenden Bäume frühzeitig gefällt und gesägt werden. Dadurch konnten die Bretter lange genug trocknen, um bei einer optimalen Restfeuchte verarbeitet zu werden. Die Bretter wurden nach Vergabe der Holzbauarbeiten durch die beauftragte Firma auf ihre Qualität geprüft und montiert. Die Fassade ist eine klassische hinterlüftete Vorhangfassade, die dem Gebäude seinen charakteristischen Look verleiht.

    Ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Architektur

    Das Bauspielhaus St. Pauli verbindet Funktionalität, Nachhaltigkeit und ansprechendes Design auf vorbildliche Weise. Es schafft einen inspirierenden Raum für Kinder, in dem sie ihre handwerklichen Fähigkeiten entdecken und entwickeln können – mitten im Herzen eines lebendigen Parks.

    Projekt:

    Architektur: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann
    Bauherr: Bezirksamt Hamburg Altona
    Bauleiter: Dipl.-Ing. Architekt Gilbert Moedebeck
    Fotografie: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann

    Auszeichnungen:

    • Teilnahme am Hamburger „Tag der Architektur 2023“
    • Veröffentlichung im Jahrbuch 2024/25 der Hamburgischen Architektenkammer
    • In der „engeren Auswahl“ für den Holzbaupreis Hamburg und Schleswig Holstein 2024

    Auftragnehmer:

    Tragwerkplanung:

      GS-Ingenieure Germer & Petersen

      Ingenieurpartnerschaft für das Bauwesen mbB

      Hagenstraße 16, 23843 Bad Oldesloe

      www.gs-statik.de

    Bautischler:

      Müller Tischlerei GmbH & Co. KG

      www.mueller-tischlerei.de

    Holzlieferant:

      Stora Enso

      www.storaenso.com/de-de

    Metallbau:

     Arthur Ludwig Stahl- und Leichtmetallbau GmbH

     www.ludwig-metall.de

     

    Pläne (Pläne: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann)

    BSP_siteplan.jpg
    Lageplan
    BSP_floorplan_section.jpg
    Grundriss
    BSP_elevation.jpg
    Ansichten

    Galerie (Fotos: Dipl.-Ing. Architekt Jan Hormann)

    BSP_exterior_01.jpg

    BSP_exterior_03.jpg

    BSP_exterior_04.jpg

    BSP_exterior_08.jpg

    BSP_exterior_09.jpg

    BSP_interior_04.jpg

    BSP_interior_01.jpg

    BSP_interior_05.jpg

    BSP_interior_07.jpg

    77
    Autor: Daibau Magazin

    Wie nützlich fanden Sie den Artikel?


    Warum Daibau nutzen, um einen guten Auftragnehmer zu finden?

    Ich würde anderen Kunden raten eben auch auf diese Plattform zu gehen, weil Ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht habe und das eigentlich relativ schnell geht. Auch die Ausführung hat dann super geklappt.
    5 083Kundenbewertungen
    Das Bewertungssystem ist geschlossen, nur ein Benutzer, der eine Anfrage gestellt hat, kann eine Firma bewerten, so dass es keine falschen Bewertungen von Unternehmen gibt.
    4 643 Bauunternehmen
    Suchen Sie zuverlässige Handwerker im Bereich Architekt?

    Ideen für die Gestaltung Ihres Zuhauses

    Magazin mit frischen Ideen und Tipps unserer Autoren für die Gestaltung Ihres Zuhauses.

    AGB I Datenschutzerklärung I Information über Cookies I Impressum
    © 2024 Daibau® | Alle Rechte vorbehalten